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Die lange Geschichte der Siedlung an dieser Stelle geht bis ins 6. Jhdt zurück. Als sie im 12. Jhdt durch Überfälle der Normannen immer mehr unter Druck geriet, entschloss man sich, auf der nördlich gelegenen Insel (heute "intra muros") eine Festungsanlage zu bauen. In den folgenden Jahren begann der Bau einer mächtigen Wehrmauer, die der Stadt, jetzt Saint-Malo genannt, eine lange Zeit der Sicherheit und Unabhängigkeit bescherte und das Stadtbild bis heute prägt.
Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde die Innenstadt von Saint-Malo zu etwa 85 Prozent durch anglo-amerikanische Bombardierungen zerstört, da der damalige deutsche Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich zunächst weigerte, zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch weitestgehend gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt.

Für eine Besichtigung empfiehlt sich ein Rundgang um die Stadt mit Abstechern nach innen (intra muros).

 

1  Fort National
Der französische König Ludwig XIV. beschloss 1689, auf dem Felsen eine Festung zu errichten, um die Stadt vor dem Angriff der Engländer zu beschützen. Sébastien Le Prestre de Vauban erarbeitete die Pläne und Simeon Garangeau führte sie aus.

Der Strand mit dem vorgelagerten Fort National - Bild W. Giesers

 

2  Château De La Duchesse Anne
Das Schloss der Duchesse Anne wird von vier wehrhaften Türmen flankiert, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Heute ist in der ehemaligen Festung nicht nur das Rathaus, sondern auch das Historische Stadtmuseum untergebracht. Hier wird die Stadtgeschichte Saint-Malos in historischen Räumen vermittelt. Die Wehrtürme laden ein, die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

 

3  Porte Saint-Vincent
Durch dieses Tor geht es in die Stadt (intra muros) und über die gleichnamige Straße zur Kathedrale.

Porte St. Vincent - Bild: Bildpixel_pixelio.de

 

4  Cathédrale Saint-Vincent de Saint-Malo
Heute präsentiert sich die Kathedrale in einem gewachsenen Mix aus romanischen und gotischen Elementen. Seit 1146 war das Bistum hierher an den sicheren Ort verlegt worden und der Bau der Kathedrale auf einem Vorgängerbau von 816 begonnen worden.
Die Fassade im neoklassizistischen Stil wurde 1772/73 auf das mittelalterliche Mauerwerk plattiert.

 

5  Innenstadt
In den Gassen stößt man auf manche interessante Ansichten wie zB das historisch anmutende Gebäude im Bild, das aber ein Ergebnis der Restaurierung nach dem 2. Weltkrieg ist.

Bild: W. Giesers

Ein kompletter Rundgang auf den Befestigungsanlagen (Les Remparts) ist 1,7 km lang, hat aber den Nachteil, dass man die imposanten Bauwerke nur unvollständig sieht. Hat man genug Zeit, sollte man zum Sonnenuntergang den Weg auf die Mauern suchen und den schönen Blick aufs Meer oder auf das Watt bei Ebbe genießen.

weitere Befestigungsanlagen der Reihe nach:

 

6  Grand Porte
Durch das große Tor, das für mehrere Jhdte als Haupttor Hafen und Stadt verband, gelang man zurück auf die Außenseite der Befestigung. Die beiden dicken Türme verstärkten das Tor seit 1552. Im Jahr 1663 wurde in eine Nische zwischen den beiden Türmen eine Statue der Jungfrau Maria als Schutzheilige der Stadt aufgestellt.

•  Porte de Dinan
Das Stadttor nach Dinan wurde 1714 erbaut.

•  Bastion Saint Philippe
Geht man auf die 1839 fertiggestellte Mole, hat man einen schönen Blick auf die Befestigungen mit dem Stadttor nach Dinan und der Bastion Saint Philippe mit ihrem malerischen Ausguck. Dieser Teil der Festungsmauer wurde 1714 errichtet und hat die Form eines unregelmäßigen Dreiecks. Er wurde nach Philippe II von Orleans, dem Regenten von Frankreich, benannt.

 

7   Strand - Plage du Môle
Schön ist auch der Blick auf den kleinen Strand unter der Bastion.

Bild: W. Giesers

 

•  Tour Notre Dame
In diesem Bereich ("Kleine Wälle") hat man die ältesten Befestigungsbauten vor sich und kann gut erkennen, wie sie später erhöht worden sind. Durchbruch im Torturm 1884

•  Porte des Champs-Vauverts
Der Wachturm der Bastion wurde wahrscheinlich 1654 fertiggestellt. Das Datum ist am Eingang zu sehen. Die Plattform wurde schon 1652 errichtet und mit 8 Geschützen bestückt.

Blick vom Plage du Miramar zum Leuchtturm

 

Die schöne Küste mit ihren kleinen Buchten und Stränden und natürlich der Große Strand mitten in der Stadt - das ist Biarritz. Im Nordosten strahlt der weiße Leuchtturm - vom Casino bis dahin sind es 1,5 km am Strand entlang.

Bekannt wurde das unbedeutende Fischerdorf  als 1854 Kaiserin Eugénie, die Ehefrau von Napoléon III., für zwei Monate nach Biarritz kam und der Kaiser ihr hier eine Residenz bauen ließ. Von da an wurde das Dorf zur Sommerfrische für Reiche und für den Adel. Alle kamen und bis in die 60er Jahre hielt der Ruf als mondänes Seebad an.
Dann entdeckten die Surfer die Wellen für sich und veränderten das Strandleben und das Flair der Stadt.

 

1   Casino Barrière

Man kann das Casino am Strand ruhig als ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten ansehen. Viele der heutigen Gäste der Stadt nutzen das Angebot nicht. Doch der Bau macht immer noch genau das, was er soll: Das "Flaggschiff der Roaring Twenties zwischen Ozean und Innenstadt", wie die Marketingabteilung ihr Haus selbst betitelt, lockt an zu träumen - von vergangenen Tagen, vom großen Geld oder einem romantischen Abend am Meer. Dazu ist die prächtige Art-Deco-Fassade mit Blick auf den Ozean gut geeignet.

 

2   Palais Eugénie 

Unter dem Motto "Wo Luxus Geschichte trifft" bietet das ehemalige Palais der Kaiserin Eugénie auch heute noch seine Zimmer an (ab 370 € für eine Nacht).
Die Kaiserin, die schon als 9-jährige mit ihrer Mutter an der baskischen Küste zu Gast gewesen war, stand vor etwa 160 Jahren hier auf einem sandigen Hügel und entschied, dass an dieser Stelle ein Palais für sie gebaut werden sollte. Victor Hugo, der mit seiner Geliebten Juliette Drouet 1830 Biarritz als bezaubernden Ort für seine Romance entdeckt hatte und betete: "Möge Biarritz niemals in Mode kommen!", hatte damit verloren.
Das Gebäude wurde in der Rekordzeit von 6 Monaten im vorherrschenden Stil der Zeit  erbaut und prunkvoll ausgestattet. Seit der Zeit und ab 1883 als Hotel hat es viele Romanzen gesehen und den Klatsch über die Upperclass gefüttert So zB Otto von Bismarck mit der Prinzessin Orloff, der die Affäre mit der fast 30 Jahre Jüngeren seiner toleranten Frau gestanden hatte. Er schrieb aus Arcachon an seine Frau: Die ersten Bäder in dem warmen, salzigen Wellenschaum bekamen mir so vortrefflich, dass ich hierblieb. Nach jedem Bad fühle ich ein Jahr weniger auf dem alternden Haupt. Und wenn ich es auf 30 bringen sollte, so siehst du mich als Göttinger Studenten wieder. Ein anderer war König Alphonse XII. von Spanien mit Prinzessin Ena von Battenberg, die er ein Jahr später heiratete.
Als die Ära des Adels zu Ende ging, kam der Geldadel, dem sich die Stars des Films, der Kunst und der Literatur anschlossen. Die Tradition hält weiter an.

 

3   Phare Saint-Martin

Schon Victor Hugo mit seiner Geliebten und Eugénie mit ihrem Mann Napoléon III. sind den Weg zum zwischen 1830 und 1834 gebauten Turm gegangen und viele folgten seitdem. Bismarck wäre hier mit seiner Katharina Orlowa fast ertrunken, hätte nicht dder Leuchtturmwärter die beiden gerettet.
Wenn man die 243 Stufen nach oben steigt, wird man mit einem überwältigenden Rundblick aus 80 m Höhe über dem Meeresspiegel belohnt.

Öffnungszeiten:
Juli/Aug. tgl. 10-12.30 und 14.30-19 Uhr, sonst nach Anmeldung | Tel. 0559223710

 

4   Chapelle Impériale  -  Av Reine Victoria / Rue Pellot

Die Kaiserliche Kapelle wurde 1864 in romanisch-byzantinischem Stil mit maurischen Elementen für Kaiserin Eugénie errichtet.

Juli/Aug. Di, Do, Sa 15-19, Sept. Di, Do und Sa, Okt. Do und Sa 15-18 Uhr

 

5   Rocher de la Vierge

Die Statue der Jungfrau Maria bewacht den Felsen seit 1865.

 

6   Planète Musée du Chocolat - Av Beaurivage

Zu Fuß sind es etwa 1, 5 km bis zur leckeren Geschichte und Kunst der Schokoladenherstellung. Man kann auch den Bus nehmen ab Bellevue Parking bis Square Lassalle (zB Linien 10, 13 oder NSCH - Biarritz Saint-Charles).

Öffnungszeiten:
Juli/Aug. tgl. 10 - 18.30, sonst Mo - Sa 10 - 12.30 und 14.30 - 18.30 Uhr

 

Panorama des Börsenplatzes Place de la Bourse mit Wasserspiel (miroir d‘eau)

 

 

1   Place de la Bourse

Der Platz gilt in der Welt als das Wahrzeichen der Stadt. Im 18. Jhdt wurde er nach 20 Jahren Bauzeit fertiggestellt und hob sich aus der mittelalterlichen Stadt heraus, indem er die Festungsbauten überwand (sie wurden abgebaut) und die Stadt zum Wasser hin öffnete.
2006 wurde auf dem Platz das größte Wasserspiel der Welt installiert und erfreut seitdem besonders im Sommer kleine und große Leute mit einem zwei Zentimeter hohen Wasserspiegel auf dem riesigen Platz aus Granitpflaster (siehe Bild oben).

 

2   Place du Parlement

Der Platz wurde 1760 im italienischen Stil gebaut. Die Gebäude aus dem 18. Jhdt  mit ihren üppigen Fassaden erinnern an die glorreiche Vergangenheit der Stadt und an den Anspruch, den sie auch heute erhebt.

 

3   Porte Cailhau

Das frühere Stadttor wurde ab 1495 zu Ehren von Karl VIII. errichtet und sieht heute noch so aus wie vor über 500 Jahren.
Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Dächer der Stadt und die schöne Brücke.

Täglich geöffnet von 10 bis 13 + 14 bis 18 Uhr

 

4   Pont de pierre

Die Planung und Errichtung der ältesten „Steinerne Brücke“ über die Garonne in Bordeaux erfolgte ab 1810, also noch unter der Herrschaft Napoleons. Nach dem Sturz Napoleons übernahm eine Gruppe wohlhabender Bürger die Initiative und Verantwortung für den Weiterbau gegen die vertragliche Zusicherung eines 99 Jahre währenden Rechts zur Erhebung einer Maut (Wegezoll).

 

5   Basilique Saint-Michel

Im Bild nur ein kleiner Teil der großen Basilika.

 

 

 

 

 

Die gotische Kirche aus dem 12. bis 15. Jhdt wurde über einem romanischen Vorgängerbau errichtet, von dem noch das westliche Langhaus erhalten ist.
Ein besonderes Merkmal der Basilika ist der mit 114 m höchste Glockenturm Südfrankreichs aus dem 15. Jahrhundert, der ebenso wie der Turm der Kathedrale Saint André einige Meter neben der Kirche steht und den gleichen Namen „Tour Pey-Berland“ trägt.
Im Inneren lohnt sich ein genauerer Blick auf die Gewölbe, die Kanzel, den Altar und die insgesamt 17 kunstvollen Seitenaltäre. Die farbigen Fenster wurden im 20. Jhdt nach Kriegseinwirkungen erneuert.

Öffnungszeiten:
April – Okt tägl von 10 - 12 + von 13 - 18 Uhr

 

6   Marché des Capucins

Die Markthallen aus dem 19. Jhdt sind genau so, wie man sich die traditionsreichen Marchés in Frankreich vorstellt! Riesige Stände voller Köstlichkeiten, Fisch und Meeresfrüchte in allen Varianten und überall Leute, die diskutieren, gestikulieren, den Braten einkaufen, Austern testen, Wein bestellen, einfach herrlich.

täglich von 6 - 13 Uhr (Sa + So bis 14.30) geöffnet

 

7   Kathedrale Saint-André

spektakuläre Stützstreben

 

 

 

 

 

Der gotische Bau wurde vom 12.  bis 15. Jhdt über einem romanischen Vorgängerbau errichtet, von dem das westliche Langhaus noch erhalten ist.
Auch Teile der Außenmauern stammen noch von der romanischen Kirche, während das Gewölbe insgesamt spätgotisch ist. In diese Bauphase hinein gehören auch die spektakulären Strebepfeiler, die den hohen Chorraum abstützen. Ihre Wirkung und Notwendigkeit meint man geradezu spüren zu können, wenn man  vom Tour Pey-Berland, der einige Meter vom Kirchbau entfernt in die Höhe ragt, auf sie herunterschaut.

 

8   Palais Rohan - Rathaus

Der ehemalige Sitz des Erzbischofs wurde 1772-84 erbaut und beherrbergt seit 1835 das Rathaus. Die Inneneinrichtung ist zum größten Teil erhalten und kann bei Führungen besichtigt werden. Durch einen Laubengang von der Straße getrennt öffnet sich der Innenhof zum Palais hin mit seiner prächtigen Fassade. Sehenswert im Palais sind die Ehrentreppe, die mit Holzgesimsen verzierten Salons sowie der Speisesaal.

Führung in Französisch:  5 €
Mi um 14.30 Uhr und Fr um 10 Uhr

 

Cimetière de la Chartreuse

Am Eingang des Friedhofes steht das Portal des ehemaligen Kartäuserklosters, auf dessen Grund der Friedhof Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurde. Zu sehen ist eine große Zahl an Grabmonumenten aus dem 19. Jhdt, darunter mehrere große Mausoleen und Grabpyramiden.
Unter anderen sind hier bestattet:

  • der Maler Francisco de Goya (1746–1828)
  • Charles-François Delacroix (1741–1805), Revolutionsminister und Vater des berühmten Malers Eugène Delacroix
  • das Herz von General Jean-Victor Moreau (1763–1813), des Gegners und Rivalen Napoleon Bonapartes.
  • die Schriftstellerin Flora Tristan (1803–1844), Frauenrechtlerin, Sozialistin und Großmutter von Paul Gauguin

 

Palais Gallien - Amphietheater

Vom Amphietheater stehen noch Reste der Mauern eines Viertels des ursprünglichen Runds, das man sich ähnlich wie das Kolosseum vorstellen kann. In der römischen Zeit fanden hier in Burdigala, wie das antike Bordeaux hieß, Gladiatorenkämpfe statt.