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Blick vom Konferenzcenter über Fira mit Kreuzfahrtschiffen auf Reede - Bild: Benjamin Giesers

 

Thira - Θήρα

Die Hauptinsel Thira ist neben Thirasia und Aspronisi  ein Teil des Randes einer riesigen Caldera (Vulkankrater) von 16 km Durchmesser, die nach dem Zusammenbruch ihrer Magmablase vom Meer geflutet wurde. Im Zentrum der Caldera enstanden während der vergangenen 2200 Jahre aus einem unterseeischen Vulkan die Inseln Kameni und Nea Kameni (ab 1570 dokumentiert). Der Vulkan Kameni ist mit drei Ausbrüchen im 20. Jhdt der aktivste Vulkan (neben Nisyros) im östlichen Mittelmeer.
Seit 2011 werden wieder vermehrt seismische Tätigkeiten, wie kleinere Erdbeben und eine Hebung des Bodens registriert. Wissenschaftler halten darum eine Eruption in den nächsten Jahren für wahrscheinlich.

Thira ist 17 km lang und misst an der breitesten Stelle 6 km. Zu Fuß ist hier in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit kaum etwas zu machen.
Wer dennoch etwas auf eigene Faust erleben möchte, dessen Weg führt entweder vom Hafen direkt zur nächsten Autovermietung oder er nutzt die Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs.

Mit dem Bus fahren

Von der zentralen Busstation ( H ) im südlichen Bereich der Stadt Firá sind alle Orte der Insel zu erreichen. Eine Busfahrt ist je nach Entfernung zum einfachen Preis von 1,80 € bis 2,40 € zu haben.

 

1   Firá

Maultierkarawane auf der Treppe  zum Hafen ©  Dieter Schütz_pixelio.de

 

Liegt das Schiff vor Firá, dem Hauptort der Inselgruppe auf Reede, so wird man zum kleinen Hafen Skala ausgeschifft.
Vom Hafen führt eine Treppe mit 566 Stufen in die 300 m höher gelegene Stadt hinauf, die man zu Fuß (bei Hitze nur für sportliche Besucher zu empfehlen) oder auf dem Rücken eines Maultiers bewältigt (5 €).
Alternativ gibt es auch eine Seilbahn, die einen komfortabel vom Hafen nach Firá hoch bringt, wo man sich in das fast unüberschaubare Gewirr von kleinen Gassen stürzen kann. (6 € pro Fahrt)
Die Grenzen zwischen Fira und den benachbarten Dörfern Firostefani und Imerovigli sind fließend. Wer es lieber etwas ruhiger mag, bevorzugt Firostefani. Ein Traum in Weiß, der vom Archäologischen Museum nur etwa 15 Minuten in Richtung Norden entfernt ist (850 m).

Blick von der Stadt Oia im Norden der Insel Thira hinüber zur anderen Seite der Caldera zur Insel Thirasia.

 

2   Archäologisches Museum

Die Ausstellung ist in vier Einheiten unterteilt, die sich auf die Geschichte der Forschung auf Thira, die Geologie von Thira, die Geschichte der Insel vom Spätneolithikum bis zum Anfang des 17. Jhdts v. Chr. und die Blütezeit der antiken Stadt Akrotiri beziehen.

Öffnungszeiten:  8 (12) - 15 (20) Uhr / Di geschlossen
Eintritt:  3 €

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, der besucht die Ausgrabungsstätte Akrotiri.

 

Akrotiri  - Ακρωτήρι

Die Ausgrabungsstätte, die durch einen Vulkanausbruch verschüttet und so über 3500 Jahre konserviert wurde,  zeigt einen starken Einfluss der minoischen Kultur. Sie wurde von Archäologen im 19. Jhdt entdeckt, worauf mit Ausgrabungen begonnen wurde, die aber gegenüber denen auf Kreta verblassten und erst ab 1967 wieder in Schwung kamen und spektakuläre Ergebnisse brachte.

 

Ia - Οία

Oia (Ia) zeigt sich mit seiner ganzen Schönheit wie es sich über den Hang zur Steilküste erstreckt - Bild: Benjamin Giesers

 

Etwas mehr als 600 Einwohner (Apanomerites) zählt das  Dorf im Norden der Insel, dessen Name früher Apano Meria war.  Ia wurde ab 1976 im Rahmen eines Programms zur Erhaltung und Entwicklung traditioneller Siedlungen restauriert und für den Tourismus geöffnet, wodurch die ehemals sehr einfachen Fischerhäuser heute als Gästehäuser zur Verfügung stehen, was auf Grund der Lage wiederum zu den höchsten Grundstückspreisen  Griechenlands führte.

 

 

Aristotelesplatz  -  Eingang zur Stadt

 

1   Aristoteles-Platz - Πλατεία Αριστοτέλους

Der Aristoteles-Platz direkt an der Uferkante (siehe Bild) ist das Zentrum der Stadt. Nach einem zerstörerischen Feuer, in dem die ursprüngliche Bebauung dieses Gebietes unterging, wurde der Platz von den 20er bis 50er Jahren des vorigen Jhdts angelegt. An ihm liegen Geschäfte, Restaurants, Bars und Hotels und er wird für unterschiedlichste Veranstaltungen genutzt.
Von hier aus geht es durch die Fußgängerstraße (odos Aristotelous) an der sehenswerten Badeanlage ( 2 ) aus dem 15. Jhdt Bey Hamam (Λουτρά Παράδεισος) vorbei zur Platia Archeas Agoras mit den Resten des antiken römischen Forums ( 3 ).

 

4   Panagia Chalkeon - Παναγία των Χαλκέων

Die Kirche der Panagia Chalkeon (Jungfrau der Kupferschmiede) ist eine kreuzförmige Viersäulenkirche und Vorbild für viele andere Kreuzkuppelkirchen mit Darstellungen, die bis ins 14. Jhdt zurückgehen. Die im Jahr 1028 geweihte Kirche kam zu ihrem Namen, weil sie im Viertel der Kupferschmieden stand.

 

5   Modiano Market - Αγορά Μοδιάνο

Die Atmosphäre einer Stadt kann man hier authentisch erleben mit den Menschen auf beiden Seiten der Verkaufsstände und der Vielfalt der angebotenen Waren. In den 20er Jahren des vorigen Jhdts ist dieser Markt entstanden und betört bis heute alle Sinne.

 

6   Hagia Sophia - Ιερός Καθεδρικός Ναός της Του Θεού Σοφίας

Die Kathedrale der Göttlichen Weisheit  ist eine dreischiffige Basilika, die im 7. Jhdt auf den Fundamenten einer Kirche aus dem Jahr 315 erbaut wurde; sie gilt als ein Vorläufer der Kreuzkuppelkirchen.
1524 wurde sie in eine Moschee umgewandelt, deren Minarett im 19. Jhdt noch stand. Mit anderen frühchristlichen und byzantinischen Bauten in Thessaloniki gehört sie zum UNESCO-Welterbe.

 

7   Galeriusbogen und Rotunde  -  Ροτόντα

Die Rotunde wurde 306 als Kultbau errichtet (möglicherweise als Mausoleum für den Tetrarchen Galerius, dessen  gewaltiger Triumpfbogen (15 m hoch und 30 m breit) neben dem Eingangsbereich zum Kultgelände vor 305 fertiggestellt wurde.
Zur Zeit der Erbauung war die flache Kuppel aus Ziegelmauerwerk mit einem Innendurchmesser von 24,50 m die größte Ziegelkuppel der Welt. Die Dicke der von sechs Fenstern durchbrochenen Wände beträgt 6,30 m.
Im 4.Jhdt wurde der Bau in eine Kirche umgewandelt und 1590 in eine Moschee.

 

8   Hagios Demetrios - Ιερός Ναός Αγίου Δημητρίου

Demetriosbasilika

Die Kirche Hagios Demetrios oder einfach Demetriosbasilika ist eine dem hl. Demetrios von Thessaloniki geweihte frühbyzantinische Kirche, deren erste kleine Vorgängerkirche möglicherweise schon im frühen 4. Jhdt an der Stelle eines römischen Bades errichtet worden war. Vom 5. - 7. Jhdt wurde die fünfschiffige Basilika gebaut. In osmanischer Zeit wurde sie von 1493 bis 1912 als Moschee benutzt.

Die Krypta, einst Kultstätte für den nach der Überlieferung hier getöteten Demetrios, ist in den römischen Thermen errichtet. Sie ist vom südlichen Querhausarm zugänglich und dient heute als Museum zur Geschichte der Kirche.

 

9   Weißer Turm  -  Λευκός Πύργος

Dort wo die Stadtmauer auf die Seemauer traf, stand im Zentrum einer Festungsanlage dieser Turm und seine Vorgängerbauten zur Absicherung der damals zweitgrößten Stadt des byzantinischen Reichs. Der jetzige Turm datiert aus der Zeit der osmanischen Herrschaft um 1430. Ein entsprechender Turm am westlichen Ende der Seemauer existiert nicht mehr.
Der Turm ist Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen, die hier an der Promenade entlangschlendern, für junge Leute auf Brautschau Platz Nr. 1.

 

Das Zentrum Athens ist etwa 15 km vom Cruise Terminal in Piraeus entfernt.

  • Taxis in die Stadt kosten zwischen 15 und 20 €, geteilt durch 4 bei der optimalen Nutzung ist das akzeptabel.

  • Es gibt eine express bus Verbindung (X80)  zwischen dem Cruise Terminal in Piraeus und Athen. Die Buslinie bringt einen bis zum Syntagma Square, an dem sich das griechische Parlament befindet. (Eine Station vorher steigt man bei der Akropolis aus.) Die Fahrt dauert 25 bis 30 min und kostet 4 € als Tagesticket, das auch für Metro und andere öffentliche Busse gilt.
  • Mit der Metro (die meistens über der Erde fährt) kommt man schnell und kostengünstig in die Stadt. Es sind nur 15 min von der Piraeus ISAP Metro Station bis nach Monastiraki im Zentrum Athens. Von dort aus kann man zu Fuß zur Plaka und zur Akropolis kommen. Man nimmt die Grüne Linie in Richtung Kifissia. Ein kombiniertes Ticket (Bus/Metro) kostet nur  € 1.40 und ist nach der Entwertung 90 min gültig.
    Der Fußweg vom Cruise Terminal zur Metro Station dauert allerdings etwa 20 - 30 min. (2,4 km).

 

1   Syntagma-Platz und Parlament Πλατεία Συντάγματος

©  Bildpixel_pixelio.de

Das neue königliche Schloss wurde ab 1836 in seiner reduzierten klassizistischen Formensprache gebaut auf dem gleichzeitig als Zentrum der neuen Innenstadt angelegten Πλατεία Συντάγματος (Platz der Verfassung). Bis zur Abschaffung der Monarchie  1924 blieb es Sitz der Königlichen Familie und wurde ab 1934 nach Umbauten als Parlamentsgebäude genutzt.
Der gerne fotografierte Wachwechsel der Evzonen mit ihrem eigentümlich folkloristischen Ritual findet stündlich statt.

 

2   Kapnikarea-Kirche - Ιερός Ναός Παναγίας Καπνικαρέας

©  ro18ger_pixelio.de

In Richtung Westen der Hermes-Straße (Ermou) folgend, trifft man auf die mittelbyzantinische Kirche aus dem 11. Jhdt. Sie ist auf den Grundmauern eines antiken Tempels der Athena oder Demeter errichtet worden.
In der Nähe befinden sich die Markthalle und das Rathaus.

 

3   Römische Agora

©  Bildpixel_pixelio.de

Bei der Römischen Agora handelt es sich um einen 111 m × 98 m großen rechteckigen Platz, der von Säulengängen umgeben ist. In den Säulengängen waren Geschäfte untergebracht. Im Westen betrat man die Römische Agora durch das Tor der Athene Archegetes, ein Tor mit vier dorischen Säulen. Der östliche Zugang war ein ionisches Propylon (an eine Tempel erinnernder Vorbau). Auf der Ostseite des Platzes steht der achteckige Turm der Winde aus dem 2. Jhdt, der als Uhr und Wetterwarte fungierte. Nordöstlich schließen sich die Ruinen der Hadriansbibliothek an.

 

4   Agora - Aγορά

Hier stehen wir am Ursprungsort unseres westlichen Denkens und damit unserer Kultur. Der Maler der Rennaissance Raffael hielt das eindrucksvoll in seinem Bild "Die Schule von Athen" fest, das uA Sokrates zeigt und die Wirkungsgeschichte seiner Philosophie. Hier hat er vor fast 2500 Jahren jeden Tag gestanden und gelehrt, ist in der großen Säulenhalle, der Stoa * gewandelt und hat im Disput seine Gedanken entwickelt. Zu verdanken haben wir das zu einem guten Teil seiner Frau Xanthippe, von der Nietzsche sagte, dass sie ihn hineintrieb "in seinen eigentümlichen Beruf, indem sie ihm Haus und Heim unhäuslich und unheimlich machte: sie lehrte ihn, auf den Gassen und überall dort zu leben, wo man schwätzen und müßig sein konnte und bildete ihn damit zum größten athenischen Gassen-Dialektiker aus."
Wie gut, dass damals die Eckkneipe in ihrer rheinischen Form noch nicht erfunden war, an deren Tresen heute oft noch aus ähnlichen Gründen philosophiert wird.
(* Die in Jahrhunderten verloren gegangene Säulenhalle wurde in den Jahren 1952 bis 1956 rekonstruiert. Hier fand 2003 die feierliche Unterzeichnung des Beitrittsvertrages der EU-Erweiterung um zehn Länder statt.)

 

5   Tempel des Hephaistos  -  Ἡφαιστεῖον

(13,70m breit / 31,80m lang - zum Vergleich Parthenon: 30,86 × 69,51 Meter) Die Proportionen der Bauausführung sind in vielen Teilen denen des größeren Parthenons gleich, der eben fertiggestellt worden war (450 v.Chr.), als der Bau des Tempels des Hephaistos begonnen wurde. Im Gegensatz zum Parthenon verfügt das Hephaisteion noch über alle Säulen, und selbst das Dach ist weitgehend intakt. Die Friese und anderen Verzierungen wurden jedoch im Lauf der Jahrhunderte stark beschädigt. Der Tempel blieb erhalten, da er im fünften Jahrhundert in eine christliche Kirche umgewandelt wurde, die dem Heiligen Georg gewidmet war.

 

6   Apostelkirche - Αγιοι Αποστολοι 

© Bildpixel_pixelio.de

Die Kirche wurde während der Ausgrabungsarbeiten auf der Agora restauriert. Im 2. Jhdt v. Chr. war sie über einem Nymphäum errichtet worden. Der schöne Innenraum mit byzantinischen Malereien ist sehr sehenswert, ebenso die Außenmauem aus Bruchstein mit Ziegel-Verzierungen.

 

7   Plaka - Πλάκα

Man sieht es den Häuserfassaden (meist aus dem 18. Jhdt) heute nicht an, dass ihre Grundmauern häufig antiken Ursprungs sind. Die ehemalige Altstadt macht einen eher unbedeutenden Eindruck und wird durch kommerzielle Angebote für Touristen geprägt. So schrieb die Athener Zeitung "Eleftherotypia" einmal, die Touristen breiteten  das "Leichentuch" über die Plaka. Dabei blieben die Athener sich aber der eigenen Verantwortung für das Sterben der Altstadt wohl bewusst.

 

8   Hadrianstor und Olympieion

Im 6. Jhdt vor Chr. war der mit 108 × 41 Metern  riesige Bau begonnen worden. Fertiggestellt wurde er erst nach vielen Jahrhunderten (132 n. Chr.), in denen sein Material immer wieder für diverse andere Bauten verwendet wurde. Die noch heute vorhandenen Reste zeigen den Entwurf, wie er unter Hadrian vollendet wurde.

 

9   Akropolis und Akropolismuseum 

Das Museum hat den Vorteil, dass es klimatisiert ist. Andererseits lockt manche der Traum "einmal auf der Akropolis stehen". Antike Relikte gibt es da reichlich unter oft brennender Sonne. Das bisher Gesehene entscheidet darüber, ob man gesättigt oder noch hungrig ist.

Eintritt:  20 bis 30 €
(incl. Akropolis, Griechische Agora mit Museum, Römische Agora, Kerameikos mit Museum, Hadrians Bibliothek, Olympieion - KombiTicket kaufen an einer der Stätten aber wegen des Andrangs nicht an der Akropolis)

Akropolismuseum - Eintritt:  5 €

 

Daten-update 2021