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Das Holstentor und weitere Hansearchitektur - vlnr:  Marienkirche, Holstentor, Petrikirche, Salzspeicher

 

1  Holstentor und Salzspeicher
Wenn man durch das Holstentor hindurch die Altstadt verlässt und etwa 60 - 100 m weiter geht, hat man zurückschauend einen guten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt und die Salzspeicher. Das Tor wurde als Teil der Stadtbefestigung in spätgotischer Formensprache. Drei weitere hintereinander liegende Holstentore an diesem Stadteingang wurden im 19. Jhdt als unnütze Hindernisse abgerissen.
Auf der Stadtseite des Tores lautet die Inschrift S.P.Q.L., eingerahmt von den Jahreszahlen 1477 und 1871 (Datum der Erbauung und der Restaurierung). Die an das römische S.P.Q.R. angelehnte Inschrift steht entsprechend für Senatus populusque Lubecensis (Senat und Volk Lübecks).
Auf der Feldseite lautet die Inschrift: Concordia domi foris pax („Eintracht im Inneren, nach außen Frieden“).

Die Salzspeicher wurden zwischen 1579 und 1745 erbaut. Hier wurde Salz gelagert, das über die Salzstraße von Lüneburg geliefert wurde und Grundlage des Reichtums Lübecks war. Das Salz wurde vorwiegend zum Konservieren von Fischen verwendet, die in Nord- und Ostsee sowie an der norwegischen Atlantikküste gefangen wurden.

 

2  Petrikirche
Schon wenige Jahre nach der Stadtgründung wurde die Petrikirche 1170 erstmals erwähnt. Ihre Baugeschichte reicht bis in das 15. Jhdt. Spätromanische und gotische Elemente prägen das Bild der seltenen fünfschiffigen Kirche. Beim Wiederaufbau (bis 1987) der Kirche nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde auf eine Wiederherstellung des Interieurs verzichtet, von dem nur das barocke Taufbecken geblieben ist.

Turm der Petrikirche - Bild: W. Giesers

 

3  Marienkirche
1163 Holzkirche
1173 zunächst romanische Backsteinkirche
1277 bis 1351 im gotischen Stil erbaut
St. Marien gilt als „Mutterkirche der Backsteingotik“ (Vorbild für etwa 70 weitere Kirchen) und als ein Hauptwerk des Kirchbaus im Ostseeraum. In ihr findet man die Umsetzung der Gotik in den Backsteinbau (mit 38,5 m höchstes Backsteingewölbe der Welt). Als Kirche der Bürger und Kaufleute wurde der Bau in direkter Nachbarschaft zum Rathaus in Konkurrenz zum Dom gebaut aber auch in Konkurrenz zu anderen Städten, die ich eben als Hanse zusammentaten.
Wie St. Petri wurde die Marienkirche bei einem Luftangriff 1942 zerstört aber noch während des Krieges notdürftig gesichert. 1959 war der Wiederaufbau 14 Jahre nach dem Krieg abgeschlossen, wobei eine große Zahl bedeutender Kunstwerke unwiderbringlich verloren war.
Das konnte auch der Restaurator Lothar Malskat nicht ändern, um den sich Anfang der 50er Jahre des 20. Jhdts ein Fälscherskandal entwickelte, dem der Lübecker Günther Grass in seinem Roman "Die Rättin" ein literarisches Denkmal geschaffen hat.

Marienkirche

 

Eine Legende
Als die Lübecker dabei waren, die Marienkirche zu bauen, kam der Teufel vorbei und wurde misstrauisch. Die Lübecker belogen ihn; sie würden an einem großen Wirtshaus bauen. Als dann die Kirche fast fertig war, wurde der Teufel wütend und wollte den Bau mit einem riesigen Stein wieder zerstören. Davon ließ er ab, als die  Lübecker  ihm versicherten, das Wirtshaus gleich nebenan bauen zu wollen. Der Stein liegt noch heute neben der Kirche. 1999  schuf der Bildhauer Rolf Goerler die Figur aus Bronze, die heute auf dem Stein sitzt.

Die Tochter des Autors neben dem Teufel sitzend - Bild W. Giesers

 

4  Jakobikirche
Die um das Jahr 1300 auf einer romanischen Vorgängerkirche erbaute dreischiffige Backsteinhallenkirche wurde 1334 als Kirche der Seefahrer und Fischer geweiht. Sie blieb während des Bombenangriffs 1942 unbeschädigt. Sehenswert ist darum die reiche Innenausstattung.
Die Kirche, das Heiligen-Geist-Hospital und die benachbarte Gertrudenherberge sind Stationen auf einem Zweig des Jakobswegs (Pilgerweg) von Nordeuropa nach Santiago de Compostela.

 

5  Heiligen-Geist-Hospital
Das imponierende im Stil der Backsteingotik 1286 erbaute Heiligen-Geist-Hospital ist eine der ältesten Sozialeinrichtungen der Welt. Kranke, Arme und Reisende fanden hier durch die Jahrhunderte hindurch Hilfe in ihrer jeweiligen Lebenssituation.
In der Zeit der Reformation wurde das Hospital in ein „weltliches“ Altenheim umgewandelt, das bis heute erhalten geblieben ist.

Öffnungszeiten: täglich (außer Mo) 10 bis (16) 17 Uhr
Eintritt: frei

Detail des Heiligen-Geist-Hospitals - Bild: W. Giesers

 

6  Europäisches Hansemuseum
Das historische Burgkloster und der in moderner Architektur am Burghügel (um 800 erste Siedlungsspuren) erbaute Neubau bilden Europas größtes Museum zur Geschichte der Hanse.
(freies WLAN)

Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 12,50 €

Eingang zum Museum

 

7  Burgtor
Das nördliche der ehemals vier Stadttore hat seinen Namen nach der Lübecker Burg, die 1227 zum Burgkloster umgebaut wurde. Es wurde 1444 im spätgotischen Stil erbaut.

Burgtor

 

8  Museumshafen und Hansehafen 
Im Museumshafen und hinter der Drehbrücke im Hansehafen liege einige Traditionsschiffe, die teilweise noch in Fahrt sind. Es ist ein schönes maritimes Flair, das man hier genießen kann

Feuerschiff "Fehmarnbelt" am Hansehafen

 

9  Lübecker Dom
Nach der Grundsteinlegung 1173 zunächst als romanischer Dom erbaut, wurde der Bau von 1266 bis 1335 zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Bei dem Bombenangriff 1942 wohl in Brand geraten, konnte aber ein Großteil der Innenausstattung gerettet werden (Renaissance-Kanzel, Taufbecken, Triumphkreuz, Flügelaltäre). Der Wiederaufbau konnte 1982 abgeschlossen werden.

Stadt- und Hafenansicht mit St. Jürgen

 

1   Phänomenta

In modernem Gewand gibt sich die Phänomenta, ein Science Center der Universität Flensburg, das seit Mitte der 1990er-Jahre Natur und Technik erleb- und begreifbar macht.
In vielen kleinen Räumen des ehemaligen Kaufmannshofes und in den großzügig gestalteten, modernen Räumen des Neubaus können Versuche zur eigenen Wahrnehmung, zur Mechanik, Optik und zu vielen anderen Themen durchgeführt werden.

Öffnungszeiten:  10 - 18 Uhr (am Wochenende 12 - 18 Uhr)
Eintritt:  11 €   (Mo-Fr 16-18 Uhr 9 €)

Der umstrittene Erweiterungsbau sorgt seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 für einen scharfen Kontrast zum angrenzenden Nordertor.

 

2   Nordertor

Das Ende des 16. Jhdts erbaute Nordertor, ein Rest der Flensburger Stadtbefestigung am Ende der Norderstraße, gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der schöne Renaissancebau ist das letzte erhaltene Stadttor, durch das man die Stadt ab 1595 von Norden aus betreten konnte. Auf der Nordwand des Tores befinden sich zwei Plaketten. Die Linke trägt das königliche Wappen von König Christian IV. von Dänemark, 1577-1648 und die lateinischen Inschrift: Regna Firmat Pietas - Pflichterfüllung stärkt das Reich. Die rechte trägt das Wappen von Flensburg mit der Inschrift: Friede ernährt, Unfrieden verzehrt.

 

3   Museumswerft  und Museumshafen

Die Museumswerft Flensburg baut und zeigt typische Frachtensegler und offene Arbeitsboote des 18. und 19. Jhdts, die auf der Ostsee für den Handel und in der Fischerei unterwegs waren.
Neben der Darstellung der maritimen Arbeitswelt von damals, engagiert sich die Museumswerft in diversen sozialen Projekten, wie der Einrichtung von Ausbildungs- und Dauerarbeitsplätzen für junge Bootsbauer.

Bei einer Besichtigung der Museumswerft wird der Bootsbau hautnah erlebt. Man kann zusehen, wie Frachtensegler, offene Arbeitsboote und andere gebaut werden, wie Spanten gesetzt und Planken gebogen werden, was Kalfatern ist und wer das Kielschwein füttert.
Dazu gibt es ein Werft-Café.

Öffungszeiten:  Mo bis Fr   8 - 17 Uhr / Sa und So  10 - 17 Uhr

Zusammen mit dem Schifffahrtsmuseum und weiteren Vereinen an der Flensburger Hafenlinie bietet der Museumshafen Flensburg e. V. einen Schwerpunkt der maritimen Kulturpflege im Norden Deutschlands.

 

4   Kompagnietor

Das Kompagnietor von 1602 ist einer der ältesten Profanbauten der Stadt. Es  hatte einen mittelalterlichen Vorgängerbau aus dem 17. Jhdt mit dem gleichen Namen.
Sehenswert ist der mit holländischen Kacheln geschmückte Kachelsaal. Am Vorderhaus sind Hochwassermarken früherer Überschwemmungen zu sehen. Im Giebel ist das Flensburger Wappen und die Inschrift "Gerecht und Metich alltidt sin Mit Gades hülp bringt grodt Gewinn" (Gerecht und mäßig allzeit sein mit Gottes Hilfe bringt großen Gewinn) und das Wappen von König Christian IV. von Dänemark und Norwegen und seiner Ehefrau der Königin Anna Katharina von Brandenburg zu sehen.

 

5   Nikolaienkark

Die St.-Nikolai-Kirche grenzt unmittelbar an den Südermarkt. Die gotische Hallenkirche mit drei Schiffen wurde ab 1390 erbaut, wobei auch ein Vorgängerbau überbaut wurde.
Das bronzene Taufbecken wurde Ende des 15. Jhdts in Flensburg gegossen.

 

6   Nikolai-Apotheke

Am Südermarkt 12 liegt dieser älteste Profanbau der Stadt. Am Giebel ist das Datum „1436“ zu sehen. Seit dieser Zeit stand hier, wenn auch nicht das gleiche Gebäude, so doch ein Kaufmannshaus. Nach einem Feuer wurde hier 1490 der heutige Bau ausgeführt, in dem schon oft unter verschiedenen Namen eine Apotheke geführt wurde.

 

7   Johanniskark

Der im Kern noch romanische Bau erhielt seine endgültige Ausstattung in der Zeit der Gotik (spätgotisches Gewölbe mit Freskenmalerei). Die Kanzel und das achteckkige Taufbecken mit den 4 Evangelisten stammen vom Ende des 16. Jhdts.

 

Der wieder aufgebaute Königsberger Dom und das neue "Fischdorf" im historisierenden Stil - ©  Andreas-Agne_pixelio.de

 

Die russische Enklave zwischen Polen und Litauen trägt ihren Namen seit 1946 nach dem ehemaligen sowjetischen Staatsoberhaupt Kalinin.
Ein erster Handelsstützpunkt Lübecker Kaufleute, die Eroberung des Gebietes durch den Deutschen Orden und die Errichtung der Burg Conigsberg 1255 bildeten die Grundlage für die Gründung der Stadt Königsberg.
Der historische Stadtkern wurde im Sommer 1944 durch britische Luftangriffe praktisch vollständig zerstört, darunter der Dom, das Schloss, sämtliche Kirchen der Innenstadt, die alte und die neue Universität sowie das alte Speicherviertel.
Im Zuge des 750. Stadtjubiläums wurden 2005 einige Baumaßnahmen durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde auch der Dom weiter restauriert.

Am Rande des Stadtkerns  haben Teile der alten Befestigungsanlagen die Bombardierung überstanden. Man ließ sie beschädigt liegen und konnte sie so später aus der noch vorhandenen Substanz restaurieren.

 

1   Sackheimer Tor

Das Tor im Osten der Stadt an der Sackheimerschen Straße gab seiner Besatzung die Möglichkeit, die Ausfallstraße nach Insterburg zu überwachen. Erwähnt wurde es bereits 1785 zusammen mit den vor dem Tor liegenden zwei Kupferhämmern und dem „Sackheimschen Pesthaus“.

 

2   Königstor

Das Tor wurde zusammen mit 5 weiteren Toren des Befestigungsrings um Königsberg im 19. Jhdt errichtet. Die Westfassade wurde mit drei Sandstein-Statuen ausgestattet: In neun Meter Höhe steht links der Böhmenkönig Ottokar II., in der Mitte König Friedrich I., rechts Albrecht von Brandenburg-Ansbach.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beschädigt. Die sowjetischen Soldaten hatten zudem den Figuren die Köpfe abgeschlagen. Vor der 750-Jahr-Feier der Stadt wurde innerhalb von kürzester Zeit das im Stil der alten Ordensarchitektur errichtete Baudenkmal restauriert. Dabei kehrten auch die 1945 verstümmelten Figuren (mit ihren Köpfen) an die Fassade zurück.

 

3   Roßgärter Tor

© Andreas-Agne_pixelio.de

Das Tor an der Ausfallstraße nach Cranz wird bereits 1785 zusammen mit der vor dem Tor liegenden "Roßgärtschen Ziegelei" erwähnt. Es gehörte zu den alten Festungsanlagen.
Heute ist darin ein Restaurantbetrieb untergebracht.

 

4   Dohnaturm und Wrangelturm

Die beiden Anlagen bildeten zusammen mit dem Oberteich den nördlichen Eckpfeiler der Verteidigungsanlage.

 

5   Bernsteinmuseum

Das Museum ist im 1859 erbauten Dohnaturm eingerichtet mit einer großen Kollektion an Juweliererzeugnissen aus Bernstein. Für diesen Zweck wurde die Festungsanlage bis 1979 restauriert. Das Museum hat sich im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Zentrum der Stadt Kaliningrad und zu einem touristischen Anziehungspunkt für in- und ausländische Gäste entwickelt.

Öffnungszeiten: 10 - 19 Uhr
Eintritt: 380 Rubel (ca 5,50 €)

 

6   Friedrichsburger Tor

Die Friedrichsburg lag auf der Südseite der Pregel im Westen des Stadtkerns und hatte die Aufgabe die Pregel von dieser Seite abzusperren. Ein Tor zur Stadt gab es hier nicht, wenn auch der übriggebliebene Teil der Festung heute als Friedrichsburger Tor bekannt ist, womit aber das Tor zur Friedrichsburg gemeint ist. Über dem Portal sieht man noch heute die Frakturaufschrift „Fort Friedrichsburg“. Darüber ist der preußische Adler zu sehen.

 

7   Königsberger Dom

© Andreas Agne_pixelio.de

Mitten im Zentrum der mittelalterlichen Stadt wurde der Dom auf der Pregelinsel Kneiphof errichtet. Der um das Jahr 1330 zunächst als Wehrkirche mit dicken Wänden, Wehrgang und anderen Verteidigungseinrichtungen begonnene Bau wurde vom Deutschen Orden gestoppt und konnte erst nach vertraglicher Festlegung, ihn nicht weiter als Festung, sondern ausschließlich zu Kultzwecken zu bauen, weitergebaut werden.
Nach der Zerstörung im Krieg blieb nur eine Ruine übrig, die 1960 gesprengt werden sollte, was man dann glücklicherweise doch nicht tat. Durch die Perestroika in den 90er Jahren wurde der Weg frei zur Restaurierung als kulturell-religiöses Zentrum.
In dem heute weitgehend wiederhergestellten Dom im Stil der Backsteingotik befinden sich eine evangelische und eine orthodoxe Kapelle, Taufkapelle, Dommuseum, Kantmuseum, Stadtmuseum und Räume der Wallenrodtschen Bibliothek, die auch früher schon im Turm untergebracht war.
Täglich finden kleine Orgelkonzerte statt (12, 14 und 18 Uhr)

Öffnungszeiten:  10 - 16.30 Uhr (- 19 Uhr unsicher)
Beste Besuchszeit:  früh
Eintritt ins Museum: 250 R (3,50 €)

 

8   Neue Börse

Die Börse entstand 1870–1875 an der Grünen Brücke gegenüber dem Kneiphof im oberitalienischen Neorenaissance-Stil. Sie wurde nach der Zerstörung im Krieg 1967 wieder hergerichtet.

 

9   Christ-Erlöser-Kathedrale

© Andreas Agne_pixelio.de

Nach einer 10-jährigen Bauzeit konnte der absolut symmetrische Neubau im traditionellen russisch-byzantinischen Stil 2006 geweiht werden.
Neben der Kathedrale befindet sich eine ursprünglich als Provisorium gedachte Holzkirche. Diese „kleine Kathedrale“ wurde 1996 neben der Baustelle der Christ-Erlöser-Kathedrale errichtet.