1 Museum
Das Orkney Museum war als Tankerness House ein Stadthaus von Orkneys Adel.
Das Bauwerk setzt sich aus mehreren einzelnen Gebäuden zusammen. Das älteste ist das ehemalige Pfarrhaus des ersten postreformatorischen, protestantischen Geistlichen der Insel, Gilbert Fulzie, welches die Nordseite bildet. Es stammt aus dem Jahre 1561. Weitere Gebäude, die ebenfalls kirchlichen Zwecken dienten, folgten später. Im Jahre 1641 erwarb James Baikie of Tankerness die Gebäude und einte sie zu einem Herrenhaus. Er bewohnte das Haus bis 1670. Ein L-förmiger Flügel wurde im Verlaufe des 18. Jahrhunderts neu aufgebaut oder zumindest umgestaltet. 1968 ließ die Stadt Kirkwall das Gebäude restaurieren und richtete dort ein Museum ein.
Thematisch deckt die Ausstellung die Geschichte der Orkneyinseln von der Steinzeit über die Piktenzeit und die Wikingerherrschaft bis zur Jetztzeit ab. Neben der Dauerausstellung werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Der erhaltene Salon und die Bibliothek von Tankerness House zeigen die Einrichtung eines Herrenhauses im 17. Jahrhundert.
Öffnungszeiten:
1. Mai bis 30. Sept
Mo - Sa von 10.30 - 17 Uhr
1. Okt - 30. Apr
Mo - Sa von 10.30 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr
Eintritt: kostenlos
2 St.-Magnus-Kathedrale
Im Jahr 1137 wurde die St.-Magnus-Kathedrale gestiftet. Die ältesten Teile des Baukörpers sind das Querschiff, der Chor und die Ostseite des Mittelschiffes. Die Kathedrale ist in einem Stilgemisch von nordwesteuropäischen, romanisch-normannischen und frühen gotischen Stilen erbaut worden.
Das Mittelschiff ist geprägt durch die massiven Säulen im normannischen Stil. Die Seitenschiffe zeichnen sich durch Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert aus. Der Hochchor wurde in den 1960er Jahren dem Gründer der Kathedrale, St. Rognvald, geweiht. Im Hochchor befindet sich zudem ein Denkmal an den Arktisforscher John Rae. Die Vierung wird von frühgotischen Säulen dominiert. Diese Säulen tragen den Turm.
3 Bishop's and Earl's Palaces
In den politischen Wirren anfangs des 17. Jhdts fiel der 2. Earl of Orkney, Patrick Stewart in Ungnade und wurde 1615 des Hochverrats angeklagt und in Edinburgh geköpft. Die bis dahin autonomen Orkney-Inseln fielen daraufhin an die schottische Krone und der Palast der Earls of Orkney wurde nur noch selten benutzt und verfiel mit der Zeit. Heute ist das Renaissance-Bauwerk eine sehenswerte Ruine.
4 Destillen
Wer sich für das "Wasser des Lebens" (wie das aus dem Schottisch-Gälischen stammende Wort Whisky übersetzt wird) interessiert, der findet hier die nördlichsten Whiskydestillerien Schottlands, Highland Park und Scapa. Die Whiskys, die hier destilliert werden, gehören weltweit zu den Besten und werden in Blindverkostungen entsprechend bewertet. Neben dem torfig-rauchigen Geschmack haben sie durch die Lagerung im Sherry-Fass auch eine leichte süße Note, was sie auch für Liebhaber von Islay- und Speyside-Whiskys interessant macht (die Ehegattin des Autors empfiehlt einen Fingerbreit Highland Park, der mit ganz kleinen Schlucken während einer genüsslichen Viertelstunde über die Zunge rollt).
Der 18jährige Highland Park ist in Deutschland für etwa 110 € zu haben, während der 12jährige schon unter 50 € angeboten wird.
Der amerikanische Whiskyexperte Paul Pacult wählte im Spirit Journal unter den 100 weltbesten destillierten Spirituosen den Highland Park 18 Jahre zum „Best Spirit In The World“. Paul Pacult sagt über den Highland Park 18 Jahre: „Von den hunderten von Whiskys aus Schottland, Kanada, den USA, Japan, Indien und Irland ist Highland Park 18 Jahre der feinste Whisky von allen. Vor dem Hintergrund von 25 Jahren Erfahrung hat dieser Whisky meiner Meinung nach alles, was einen perfekten Whisky ausmacht.“ Und auch der Kenner und "Whisky-Nerd" Horst Lüning weiß nur Gutes über den Highland Park zu sagen und bei der Beschreibung läuft ihm das Wasser im Mund zusammen.
Aroma: Reichhaltig, Sherry-Note, Anklänge von Eiche mit der Kopfnote von aromatischem Rauch
Geschmack: vollmundiger Geschmack, honigartig, torfig, sehr viel Aromenentwicklung: Nüsse, Honig, Zimt, trockener Ingwer
Abgang: Weich, komplex, lang
Highland Park
Schon 1798 wurde auf dem Gelände der Destille eine Schwarzbrennerei betrieben, aus der 1825 die heute berühmte Destille entstand.
Die Brennerei gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Orkney-Inseln. Das ganze Jahr über finden werktäglich mehrere Führungen statt, in der Hauptsaison auch am Wochenende. In den Sommermonaten ist dafür eine vorherige Reservierung erforderlich.
Scapa
Die Brennerei von 1895 liegt noch 2,5 km weiter südlich. Nach einer Schließung der Brennerei 1994 wird sie seit Ende 2004 wieder voll betrieben.
Im Unterschied zu Highland Park wird der Scapa (50 bis 80 €) in amerikanischen First-Fill-Eichenfässern direkt am Meeresufer gelagert. Diese exklusive Lagerung zeichnet ihn als einzigartigen Island Single Malt aus.
Außerdem ist Scapa Skiren der einzige Single Malt Scotch Whisky weltweit, der noch im Lomond Wash Still-Verfahren hergestellt wird, eine Mischform aus Pot- und Column-Still Verfahren, die als zu aufwändig gilt und sich darum nicht durchgesetzt hat. Damit wird dem Herzen des Whiskys eine außergewöhnlich fruchtige Honignote verliehen.
Aroma: Zarte, blumig-fruchtige Noten mit Anklängen von frischer Birne sowie süßer, fruchtiger Ananas, gepaart mit Zitrusfrüchten
Geschmack: Mild und süßlich, reife Honigmelone sowie auffallend süße Birne
Abgang: Langanhaltend, erfrischend mit einer auserlesenen Süße