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Istanbul

 

Mit etwa 15 Millionen Einwohnern gehört Istanbul zu den größten Metropolregionen der Welt. Die Geschichte der Stadt reicht über Konstantinopel und Byzantion bis in die Antike und umfasst das Geschick vieler Kulturen.
Auf Schritt und Tritt gibt es Interessantes zu sehen und kennenzulernen, so dass eine Auswahl immer auch eine Abwahl anderer Ziele bedeutet. Das ein oder andere begegnet uns dabei zu unserer Freude einfach, anderes müssen wir aber auslassen.

 

1   Sultan-Ahmed-Moschee - Blaue Moschee

Sie wurde von 1609 bis 1616 erbaut. Nach der Übernahme der kaum 500 Meter entfernten Hagia Sophia ist sie heute Istanbuls Hauptmoschee und ein Hauptwerk der osmanischen Architektur.

 

2   Hagia Sophia

Die ehemalige byzantinische Großkirche, die später eine Moschee wurde, wird heute als Museum (Ayasofya Camii Müzesi, „Hagia-Sophia-Moschee-Museum“) genutzt.
Die Kuppelbasilika war im 6. Jhdt n. Chr. ein besonders ambitioniertes Bauvorhaben und gilt in ihrer architektonischen Einzigartigkeit oft als eine Kirche ohne Vorbilder und ohne Nachahmung. Die Kuppel der Hagia Sophia bleibt mit 32 Meter Spannweite bis zum heutigen Tage die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Kuppel der Architekturgeschichte. Wegen dieser immensen, nahezu schwerelos über dem freien Hauptraum schwebenden Kuppel galt die Kirche in der Spätantike als achtes Weltwunder. Über die Jahrhunderte sind damit bis heute allerdings einige statische Probleme verbunden, deren bauliche Konsequenzen man in den vielen nachträglich angebrachten Stützpfeilern und -mauern erkennen kann. Umso mehr wundert es Fachleute, dass das Gotteshaus viele Erdbeben relativ unbeschadet überstanden hat.
1453 wurden nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen christliche Insignien, die Inneneinrichtung, Dekorationen und Glocken der Hagia Sophia entfernt oder unter Putz und Farbe versteckt. Anschließend wurde die Kirche als Hauptmoschee der Osmanen übernommen. In der Folge wurde seitdem ihre Architektur stilbildend für die Gebetsräume des Islam.  Die berühmteste Rezeption steht gleich nebenan, die Sultan-Ahmed- oder Blaue Moschee. Bis heute ist darum die geläufigste Bauform der Moschee der Zentralkuppelbau (wie zB auch der Neubau in Köln), während in den ersten Jahrhunderten der islamischen Geschichte noch der Typus der Pfeilerhallenmoschee üblich war (wie z. B. die Mezquita von Córdoba oder die Umayyaden-Moschee in Damaskus).

Öffnungszeiten:  9 - 19 Uhr (im Winter bis 17 Uhr)
Eintritt:  12 €

Im Umfeld der Hagia Sophia findet man die Fontaine d'ablution de la Sainte-Sophie, die  1453 nach der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee als Brunnen für die rituellen Waschungen vor dem Gebet angelegt wurde und die Prince Tomb - Şehzadeler Türbesi , das Mausoleum für Prince Mehmet, das zusammen mit vier weiteren im in dem kleinen zur Moschee gehörenden Garten angelegt wurde.

 

3   Topkapi-Palast und Museum

©  Bildpixel_pixelio.de

 

Jahrhundertelang war der Palast Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches.
Mit dem Bau wurde bald nach der Eroberung Konstantinopels (1453) begonnen.
Heute ist der Palast ein Museum.

Öffnungszeiten:  9 - 16.45 Uhr (Di geschlossen)
Eintritt:  ca 10 €

 

4   Cisterna Basilica - Versunkener Palast

Die spätantike Zisterne westlich der Hagia Sophia  ist eine beeindruckende Sehenswürdigkeit. Noch von Kaiser Konstantin in Auftrag gegeben, wurde die 138 Meter lange und 65 Meter breite unterirdische Anlage unter Kaiser Justinian etwa im Jahr 542 als Wasserspeicher für den Großen Palast fertiggestellt. Das Gewölbe ruht auf über 300 Säulen (8 m hoch) mit überwiegend korinthischen Spolienkapitellen, was im Klartext bedeutet, die Kapitelle (und Säulen) wurden geklaut oder im besten Fall aus heruntergekommenen Bauten recyclet.

Öffnungszeiten:  9 - 17.30 Uhr
Eintritt:  ca 4 €  (und die angenehme Kühle ist umsonst)

 

5    Hippodrom

Neben der Blauen Moschee befindet sich das in der Antike nach dem Vorbild des römischen Circus Maximus angelegte  Gelände. Dieses Hippodrom Konstantins besaß eine Länge von 429 Metern und eine Weite von 119 Metern und bot Platz für etwa 100.000 Zuschauer.  Heute sind hier Denkmale aus verschiedenen Epochen aufgestellt wie der Obelisk des Theodosius,  die Schlangensäule aus dem Tempel des Apollon in Delphi und der Deutsche Brunnen zur Erinnerung an einen Besuch des Kaisers Wilhelm II.

 

6   Der Große Basar (Kapalı Çarşı)

Er ist wirklich unvorstellbar groß. Geschätzt oder gezählt kommen hier ca 4000 Geschäfte unter. Die Gassen sind thematisch gegliedert und so wandert man von Eindruck zu Eindruck jeweils verstärkt durch die Summe der Geschäfte - man kann sich richtig sattsehen. 
Dabei sollte man schon wissen, worauf man sich einlässt. Wer den Basar besucht, den stört das Getümmel nicht, den ärgert nicht die Zudringlichkeit der Verkäufer, der verliert nicht die Nerven wegen der Unübersichtlichkeit und den schreckt der Lärm nicht, weil er genau diese orientalische Umtriebigkeit und Stimmung sucht.

 

7   Süleymaniye-Moschee

Mitte des 16. Jhdts erbaut nach dem von der Hagia Sophia übernommenen Bauprinzip. Die Hauptkuppel ist 53 m hoch und hat einen Durchmesser von 27,25 m (Hagia Sophia 32 m).
Der Gesamtkomplex umfasst neben der Moschee und ihren Einrichtungen noch folgende Bauten:

  • Mausoleen
  • Friedhof
  • Haus der Friedhofswärter (Türbedar Oda)
  • Astronomisches Observatorium (Muvakkithane)
  • mehrere Schule und Fakultäten
  • Krankenhaus (Dar-üş Şifa)
  • Armenküche (Imaret)
  • Karawanserei/Hospiz (Tabhane)
  • Wasserverteilstation (Taksim)
  • Öffentliches Bad (Hamam)
  • Brunnen
  • Latrinen

 

8   Chora-Kirche/MuseumKariye Müzesi

Die kleine Schwester der Hagia Sophia erfuhr das gleiche Geschick, sie wurde von Erdbeben geschüttelt, zu einer Moschee gemacht und ist heute ein Museum. Doch eines unterscheidet die deutlich kleinere und von außen eher unscheinbare Kirche/Moschee: Obwohl die Erdbeben vieles beschädigt haben, wurden in ihr  Mosaiken und Fresken aus der Spätphase der byzantinischen Kunst erhalten, die zu den bedeutendsten und aufwendigsten Darstellungen dieser sakralen Kunst weltweit gehören.