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Marseille zu Fuß

Blick über den alten Hafen zur Kathedrale

 

Die in der Antike als griechischer Handelsstützpunkt gegründete Stadt hat viele Fremdherrscher gesehen und weckte wegen ihrer herausragenden Eignung als natürlicher Hafen an der sonst abweisenden Küste immer wieder Begehrlichkeiten.
Im Mittelalter wurde die Bevölkerung durch die Pest um die Hälfte dezimiert.
Während der Französischen Revolution kämpften Freiwillige aus Marseille in Paris. Das Lied, das sie sangen wurde zur französischen Nationalhymne (Marseillaise).
Während der Besatzung durch die Deutschen im 2. Weltkrieg wurde ein Großteil der Altstadt gesprengt (1924 Gebäude), womit großeTeile der mittelalterlichen Anlage ausgelöscht wurden.

 

1   Fort Saint-Jean

©  Bernhard-Mayr_pixelio.de

Die Ordensritter der Johanniter, nach denen das Fort benannt ist, ließen sich hier im 13. Jhdt nieder an der Stelle, wo seit der Antike Befestigungsanlagen gebaut wurden. Auf der anderen Seite des Hafens wurde das Fort Saint-Nicolas ( 8 ) gebaut, von dem aus der Zugang zum Hafen mittels einer Kette verschlossen werden konnte.

Ebenfalls auf der gegenüberliegenden Hafenseites sieht man das Palais  du Pharo,  das unter Napoleon III. als kaiserliche Residenz erbaut wurde, aber so viele Bauverzögerungen erlebte, dass der Kaiser und Eugénie hier nie lebten.

 

2   Église Saint-Laurent

Die eindrucksvolle romanische Kirche aus dem Jahr 1150 ist in dem schlichten Stil der Provence gebaut. Auch sie wurde durch die Sprengungen beschädigt und erst in neuerer Zeit restauriert.

 

3   Cathédrale Sainte-Marie-Majeure

Kirchen wurden an diesem Ort schon in der Frühzeit des Christentums ab dem 4. Jhdt gebaut  und immer wieder zerstört. In der Mitte des 19. Jhdts stand hier nur noch eine Ruine, aus der ab 1852 das monumentale neoromanisch-byzantinische Gotteshaus erbaut wurde. Die vielen Kuppeln verleihen ihr den byzantischen Eindruck, der sich so auch im Inneren fortsetzt.

 

4   Vieille Charité

Das ehemalige Armenhospiz befindet sich im Zentrum des Panier-Viertels und dient heute als Museums- und Kulturzentrum. Ein dreistöckiger Arkadengang umgibt den Hof mit der Kapelle in der Mitte. Gebaut wurde die Anlage ab 1671.
Die barocke Kapelle erhielt 1863 eine klassizistische Vorhalle mit korinthischen Säulen.

 

5   Justizpalast - Pavillon Daviel

Anstelle des alten Gerichtsgebäudes, an dem sich auch die Guillotine befand, wurde in der Mitte des 18. Jhdts der Pavillon gebaut. Nach der Verlagerung des Gerichts wurden die Räume zu medizinischen Zwecken genutzt. So entwickelte hier der Augenarzt Jacques Daviel  1745 seine Operationsmethode zur Behandlung des Grauen Stars .

 

6   Porte d’Aix

Ursprünglich war der Triumpfbogen von Ludwig XVI. als  Denkmal für Ludwig XIV. und den Frieden von Paris gedacht, der den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beendete. Er wurde nach einigen Wirren aber mit anderer Bedeutung erst 1839 fertiggestellt.

 

7   Abbaye Saint-Victor

Der Weg um den alten Hafen herum führt am Rathaus vorbei auf die andere Seite und ist 2 km lang bis zur Abtei Saint-Victor de Marseille, die etwa von 360-435 in der Nähe der Gräber der Märtyrer gegründet wurde. Unter diesen Gräbern war das des Viktor von Marseille († 303 oder 304), nach dem die Stadt ihren Namen erhielt.