Das schöne an den steilen Berghang geschmiegte Küstenstädtchen ist eine Augenweide und eine Herausforderung. Wer die bekannten Perspektiven von den Berghängen entdecken will, braucht eine gute Kondition für den spektakulären Blick von oben auf das Meer oder muss auf ein Taxi für den Aufstieg zu einem Aussichtspunkt zurückgreifen.
Das Städtchen selbst lässt sich dagegen recht leicht erobern.
1 Piazza Duomo
Die Piazza mit ihren Cafes und Geschäften ist ein touristischer Sammelpunkt Amalfis. Hier trifft man sich, wenn man sich nicht schon am Hafen der Stadt und im Gewirr der engen Gassen und Straßen sowie auf den vielen Treppenstufen über den Weg gelaufen ist.
2 Dom mit Krypta (Kathedrale Sant’Andrea)
Die Kathedrale des Hl. Andreas wurde im maurischen Stil mit ornamental angeordneten hellen und schwarzen Steinen im 11. Jhdt gebaut.
Ein Besuch des Museums, das mit Schätzen aus der ruhmreichen Vergangenheit Amalfis gefüllt ist, lohnt sich, bevor man in die Krypta Sant’ Andrea hinuntersteigt. Sie bildet das Herz von Amalfi, wo die Reliquien des Schutzpatrons aufbewahrt werden.
Zwischen 1266 und 1268 wurde neben dem Dom ein Kreuzgang als Friedhof der Adligen von Amalfi erbaut. Der Kreuzgang (Paradiesgarten), das kleine Museum und die Krypta sind gegen 3 Euro Eintrittsentgelt in der Zeit von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Das lohnt sich aber auf jeden Fall, denn auch in den Zeiten wo das Hauptportal des Domes geschlossen ist, gelangt man so in ihn hinein und kann ihn besichtigen.
3 Paradieskreuzgang (Chiostro del paradiso)
Der stille Paradieskreuzgang aus dem 13. Jhdt ist ein Bestandteil der dem Apostel Andreas geweihten Kathedrale von Amalfi und befindet sich auf der linken Seite der Kirche. In den sechs Kapellen des Kreuzgangs sind Fresken aus dem vierzehnten Jahrhundert zu erkennen. Die schönsten und bedeutendsten Bilder im Chiostro del Paradiso zeigen Szenen der Kreuzigung Jesu sowie den auferstandenen Jesus Christus als Weltherrscher. Weitere Abbildungen im Chiostro del Paradiso zeigen die Heiligen Cosmos und Damian.
Im Kreuzgang sind auch fünf Sarkophage aus antiker römischer Zeit ausgestellt. Die Arkaden des Chiostro del Paradiso zeigen einen interessanten Stilmix aus normannischen und arabischen Einflüssen. Kunstwissenschaftlich gilt der Kreuzgang als das beste Beispiel orientalischer Baukunst im Süden Italiens. Sein Name bezieht sich sowohl auf die einzigartig schöne Gestaltung der Anlage als auch wohl darauf, dass sie ursprünglich als Friedhof genutzt wurde.
4 Supportico Sant'Andrea
Eine Besonderheit der kleinen Altstadt sind die mit Häusern überbauten Bogengänge (supportico), unter denen es im Sommer angenehm kühl ist. Hier lässt man sich gerne zum Shoppen einladen. In kleinen Geschäften wird Limoncello verkauft, ein erfrischender und aromatischer Zitronenlikör. Ein beliebtes Souvenir ist die bunte Vietri-Keramik aus Vietri sul mare, dem Keramikort an der Costiera Amalfitana.
Ab den 1920er-Jahren gab es dort eine deutsche Künstlerkolonie, die den Keramikstil nachhaltig beeinflusst hat. Zu den Künstlern gehörte der Otto Pankok Schüler Richard Dölker (1896–1955), Irene Kowaliska-Wegner (1905–1991), Lisel Oppel (1897–1960) und Barbara Margarethe Thewalt-Hannasch (1901–1962). Sie schufen, inspiriert vom mediterranen Lebensgefühl an der Amalfiküste eine bunt-naive Bilderwelt.