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Palermo zu Fuß

Mosaiken in La Martorana / Santa Maria dell'Ammiraglio

 

1   Kathedrale Maria Santissima Assunta

Schon beim ersten Blick auf dieses gewaltige Gebäude erkennt man die vielfältigen Einflüsse verschiedener Epochen, die ab dem 12. Jhdt bis ins 18./19. Jhdt das Gesamtbild geschaffen haben. Durch ständige Erweiterungen vom 14. bis 16. Jhdt vermittelt der Bau heute den Eindruck, als seien zwei Kirchen zusammengewachsen.

Im Inneren ist die Kirche schlicht gestaltet. Man findet einige Sarkophage, die ein Licht auf die Geschichte der Mächtigen am Mittelmeer werfen:

  • Normannenkönig Roger II., der durch geschickte Erweiterungen seines Herrschaftsbereich zum Beherrscher des zentralen Mittelmeers wurde und eine Blütezeit für Sizilien begründetete.  Seine Tochter Konstanze heiratete den
  • Stauferkönig Heinrich VI., der Sohn von Friedrich I. Barbarossa. Er nahm Richard Löwenherz gefangen und konnte gestützt auf die immense Lösegeldzahlung die normannische Dynastie verdrängen und schließlich Sizilien erobern.
  • dessen Frau Konstanze von Sizilien (von der das Gerücht sagt, sie habe ihren Mann vergiften lassen)
  • ihrem Sohn Friedrich II., der als 4-jähriger schon König wurde, nachdem seine Mutter gestorben war, die zuvor für zwei Jahre die Herrschaft auf Sizilien übernommen hatte.
  • Konstanze von Aragón, Ehefrau Friedrich II., ist in einem römischen Sarkophag beerdigt, dessen Relief eine Löwenjagd zeigt. Die lateinische Inschrift über dem Relief lautet: Ich war Siziliens Königin und Kaiserin, Konstanze. Hier wohne ich nun, Friedrich, die Deine. Friedrich legte ihr seine Krone mit ins Grab, die in der Schatzkammer zu sehen ist. In Friedrichs Sarg fand man ihn 1998 bei einer wissenschaftlichen Untersuchung barhäuptig nur mit seinem Reichsapfel.

Der Zugang zur Kathedrale ist frei.

Sehenswert sind auch die Krypta und die Schatzkammer. (Eintritt)

Öffnungszeiten:   7 - 19 Uhr

 

2   Fontana Pretoria

Detail des Brunnens  ©  Dieter Schütz_pixelio.de

Der Brunnen hätte eigentlich in Florenz stehen sollen, wurde aber nach dem Tod des Auftraggebers verkauft und fand so 1573 seinen Platz vor dem Palazzo Pretorio, dem heutigen Rathaus Palermos. Der riesige Brunnen aus 644 Einzelteilen hat einen Umfang von 133 m und ist 12 m hoch.

 

3   Quattro Canti

Vier Straßen und vier Eck-Gebäude (Quattro Canti) bilden den im barocken Stil angelegten achteckigen Platz. Dass sich hinter den symmetrisch gestalteten Fassaden so unterschiedliche Gebäude wie Wohn- und Geschäftshäuser und zwei Kirchen befinden, die schon lange zuvor hier standen, mag erstaunen.
Nachdem man den Platz und sein Umfeld auf sich hat wirken lassen, sollte man nicht versäumen, einen Blick in die Kirchen zu werfen.

 

4   La Martorana

Sich von Mosaiken und Malereien überwältigen lassen, das kann man in dieser ab 1143 erbauten Kirche, die ursprünglich als Zentralbau über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet wurde. Später erhielt sie die barocke Fassade und den oberen Teil des Turms, der in seinem unteren Teil noch im Originalzustand erhalten ist.
Im Inneren ist die dreischiffige Kirche durch Rundbögen gegliedert, die auf Säulen mit korinthischen Kapitellen ruhen.
Die Deckengewölbe und die Bögen sind mit byzantinischen Goldgrundmosaiken überzogen. Eines der Mosaike zeigt Roger II., wie er von Christus selbst zum König von Sizilien gekrönt wird.

Öffnungszeiten:  8 – 12 und 17.30 – 18.30 Uhr
Eintritt frei

 

 

5   Catacombe dei Cappuccini

Die Kapuzinergruft ist weltbekannt als Grablege mit ihren natürlich mumifizierten Toten (in späteren Zeiten auch fachmännisch ausgeführt) und sie ist eindrücklich für Leute, die das Gruseln lieben genauso, wie selbstverständlich für die Furchtsamen. Ein Besucher beschrieb sein Erlebnis als „a journey into the nightmare". Von den über 2000 Mumien sind die meisten offen ausgestellt, darunter auch die berühmte der zweijährigen Rosalia Lombardo, die 1920 an der spanischen Grippe starb.

Öffnungszeiten:  9 - 13 und 15 - 18 Uhr
Eintritt:  3 €

 

6   Normannenschloss La Zisa

Der königliche Sommersitz  lässt mit dem Rest seiner Gärten die Besonderheit des Ortes nur noch ahnen. Doch der Bau mit normannischen und arabischen Einflüssen ist durchaus eindrucksvoll. Im 14. Jahrhundert wurde La Zisa zur Festung ausgebaut und erhielt sein heutiges wehrhaftes Aussehen.
Im Inneren des Palastes ist heute das Museum für Islamische Kunst untergebracht.

Öffnungszeiten: Mo bis Sa von 9 bis 18.30 Uhr
Eintritt:  3 €

500 m entfernt erreicht man nach der evtl. Besichtigung der Catacomben einen zweiten Palast La Cuba, den man im Vorbeigehen nicht auslassen sollte. Bei ihm ist der arabisch-normannische Stil noch augenfälliger, was  durch das oben umlaufende Fries mit arabischer Schrift noch unterstützt wird.

 

7   Palazzo Reale

Der königliche Palast, auch Palazzo dei Normanni genannt, steht an der höchsten Stelle des mittelalterlichen Stadtgebiets. Er wurde Anfang des 12. Jhdts als Residenz der normannischen Könige von Sizilien erbaut.
Im 16. Jhdt wurde der Ostflügel im Stil der Renaissance umgestaltet und erhielt einen sehenswerten Innenhof. Heute ist der Palast Sitz des Parlaments von Sizilien. (Zugang teilweise frei: Mo, Fr und Sa von 9 bis 12 Uhr)

Unbedingt auch die zum Komplex gehörende Cappella Palatina ansehen, die als Hofkapelle im normannisch-arabisch-byzantinischen Stil errichtet wurde.

Öffnungszeit:  8.15 - 17.45 Uhr
Eintritt:  6 €

 

8   San Giovanni dei Lebbrosi  (2,2 km)

Der älteste Kirchbau der Stadt (1071) im arabisch-normannischen Stil, der seinen Beinamen vom neben der Kirche gebauten Spital für Leprakranke hat.
Neben der Kirche ist vor allem der Kreuzgang gut erhalten.