Die Hansestadt Visby ist wohl eine der ungewöhnlichsten Städte des Nordens. Im mittelalterlichen Stadtkern innerhalb der Stadtmauer mit seinen Kirchenruinen und Packhäusern des 13. Jhdts befanden sich einst mindestens 12 Kirchen, wobei die meisten allerdings keine Gemeindekirchen waren, sondern Klöstern und Stiften angehörten oder nur recht klein waren und fremdländischen Kaufmannsgenossenschaften gehörten. Es gab wohl einen großen Bedarf für das Gebet um erfolgreichen Handel und eine glückliche Heimkehr. Die meisten der mittelalterlichen Kirchen wurden im dänischen Thronstreit von den mit Dänemark verbündeten Lübeckern zerstört, während die deutsche Marienkirche später zum Dom wurde. Obwohl die Zerstörung der Kirchen mehr als 480 Jahre zurückliegt, stehen in Visby eindrucksvolle Ruinen, die das Stadtbild in außergewöhnlicher Weise prägen.
1 Dom
Der Bau der Marienkirche wurde im 12. Jhdt begonnen. Sie hat als einzige die Zerstörung Visbys überstanden und wurde nach und nach zu einer Basilika ausgebaut, die ein reiches Inneres präsentiert.
2 Ruine von St. Nicolai
Die Kirche wurde um 1220 gebaut und dem Schutzpatron der Händler und Seefahrer geweiht. Heute wird die Ruine uA für Konzertaufführungen genutzt.
3 Snäckgärdsporten
Die Ringmauer von Visby umgibt den gesamten mittelalterlichen Stadtteil, sie wurde in den Jahren 1250-1288 errichtet und im 14. Jh. weiter ausgebaut. Sie ist 3,6 km lang und hatte ursprünglich 29 Türme, von denen heute noch 27 zu sehen sind. Snäckgärdsporten ist eines der drei Tore in die Stadt. Die Befestigungen der Stadt erwiesen sich allerdings als zu schwach, so dass die Bevölkerung vor ihren Feinden immer wieder kapitulieren musste.
4 Ruine von St. Karin
Die Ruine der Kirche des Franziskanerklosters St. Karin gilt als schönste unter den Resten der alten Kirchen.