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Kaliningrad

Der wieder aufgebaute Königsberger Dom und das neue "Fischdorf" im historisierenden Stil - ©  Andreas-Agne_pixelio.de

 

Die russische Enklave zwischen Polen und Litauen trägt ihren Namen seit 1946 nach dem ehemaligen sowjetischen Staatsoberhaupt Kalinin.
Ein erster Handelsstützpunkt Lübecker Kaufleute, die Eroberung des Gebietes durch den Deutschen Orden und die Errichtung der Burg Conigsberg 1255 bildeten die Grundlage für die Gründung der Stadt Königsberg.
Der historische Stadtkern wurde im Sommer 1944 durch britische Luftangriffe praktisch vollständig zerstört, darunter der Dom, das Schloss, sämtliche Kirchen der Innenstadt, die alte und die neue Universität sowie das alte Speicherviertel.
Im Zuge des 750. Stadtjubiläums wurden 2005 einige Baumaßnahmen durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde auch der Dom weiter restauriert.

Am Rande des Stadtkerns  haben Teile der alten Befestigungsanlagen die Bombardierung überstanden. Man ließ sie beschädigt liegen und konnte sie so später aus der noch vorhandenen Substanz restaurieren.

 

1   Sackheimer Tor

Das Tor im Osten der Stadt an der Sackheimerschen Straße gab seiner Besatzung die Möglichkeit, die Ausfallstraße nach Insterburg zu überwachen. Erwähnt wurde es bereits 1785 zusammen mit den vor dem Tor liegenden zwei Kupferhämmern und dem „Sackheimschen Pesthaus“.

 

2   Königstor

Das Tor wurde zusammen mit 5 weiteren Toren des Befestigungsrings um Königsberg im 19. Jhdt errichtet. Die Westfassade wurde mit drei Sandstein-Statuen ausgestattet: In neun Meter Höhe steht links der Böhmenkönig Ottokar II., in der Mitte König Friedrich I., rechts Albrecht von Brandenburg-Ansbach.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beschädigt. Die sowjetischen Soldaten hatten zudem den Figuren die Köpfe abgeschlagen. Vor der 750-Jahr-Feier der Stadt wurde innerhalb von kürzester Zeit das im Stil der alten Ordensarchitektur errichtete Baudenkmal restauriert. Dabei kehrten auch die 1945 verstümmelten Figuren (mit ihren Köpfen) an die Fassade zurück.

 

3   Roßgärter Tor

© Andreas-Agne_pixelio.de

Das Tor an der Ausfallstraße nach Cranz wird bereits 1785 zusammen mit der vor dem Tor liegenden "Roßgärtschen Ziegelei" erwähnt. Es gehörte zu den alten Festungsanlagen.
Heute ist darin ein Restaurantbetrieb untergebracht.

 

4   Dohnaturm und Wrangelturm

Die beiden Anlagen bildeten zusammen mit dem Oberteich den nördlichen Eckpfeiler der Verteidigungsanlage.

 

5   Bernsteinmuseum

Das Museum ist im 1859 erbauten Dohnaturm eingerichtet mit einer großen Kollektion an Juweliererzeugnissen aus Bernstein. Für diesen Zweck wurde die Festungsanlage bis 1979 restauriert. Das Museum hat sich im Laufe der Zeit zu einem kulturellen Zentrum der Stadt Kaliningrad und zu einem touristischen Anziehungspunkt für in- und ausländische Gäste entwickelt.

Öffnungszeiten: 10 - 19 Uhr
Eintritt: 380 Rubel (ca 5,50 €)

 

6   Friedrichsburger Tor

Die Friedrichsburg lag auf der Südseite der Pregel im Westen des Stadtkerns und hatte die Aufgabe die Pregel von dieser Seite abzusperren. Ein Tor zur Stadt gab es hier nicht, wenn auch der übriggebliebene Teil der Festung heute als Friedrichsburger Tor bekannt ist, womit aber das Tor zur Friedrichsburg gemeint ist. Über dem Portal sieht man noch heute die Frakturaufschrift „Fort Friedrichsburg“. Darüber ist der preußische Adler zu sehen.

 

7   Königsberger Dom

© Andreas Agne_pixelio.de

Mitten im Zentrum der mittelalterlichen Stadt wurde der Dom auf der Pregelinsel Kneiphof errichtet. Der um das Jahr 1330 zunächst als Wehrkirche mit dicken Wänden, Wehrgang und anderen Verteidigungseinrichtungen begonnene Bau wurde vom Deutschen Orden gestoppt und konnte erst nach vertraglicher Festlegung, ihn nicht weiter als Festung, sondern ausschließlich zu Kultzwecken zu bauen, weitergebaut werden.
Nach der Zerstörung im Krieg blieb nur eine Ruine übrig, die 1960 gesprengt werden sollte, was man dann glücklicherweise doch nicht tat. Durch die Perestroika in den 90er Jahren wurde der Weg frei zur Restaurierung als kulturell-religiöses Zentrum.
In dem heute weitgehend wiederhergestellten Dom im Stil der Backsteingotik befinden sich eine evangelische und eine orthodoxe Kapelle, Taufkapelle, Dommuseum, Kantmuseum, Stadtmuseum und Räume der Wallenrodtschen Bibliothek, die auch früher schon im Turm untergebracht war.
Täglich finden kleine Orgelkonzerte statt (12, 14 und 18 Uhr)

Öffnungszeiten:  10 - 16.30 Uhr (- 19 Uhr unsicher)
Beste Besuchszeit:  früh
Eintritt ins Museum: 250 R (3,50 €)

 

8   Neue Börse

Die Börse entstand 1870–1875 an der Grünen Brücke gegenüber dem Kneiphof im oberitalienischen Neorenaissance-Stil. Sie wurde nach der Zerstörung im Krieg 1967 wieder hergerichtet.

 

9   Christ-Erlöser-Kathedrale

© Andreas Agne_pixelio.de

Nach einer 10-jährigen Bauzeit konnte der absolut symmetrische Neubau im traditionellen russisch-byzantinischen Stil 2006 geweiht werden.
Neben der Kathedrale befindet sich eine ursprünglich als Provisorium gedachte Holzkirche. Diese „kleine Kathedrale“ wurde 1996 neben der Baustelle der Christ-Erlöser-Kathedrale errichtet.